Rundschreiben: Wegfall Larynxtubus aus der Ausbildung in der Wasserwacht (2019-07-23)

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Rundschreiben: Wegfall Larynxtubus aus der Ausbildung in der Wasserwacht (2019-07-23)

 

Liebe Kameradinnen und Kameraden,

im letzten Jahr hat der Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes, Professor Dr. Sefrin, mit Rundschreiben 04-2018 informiert, dass der Larynxtubus aus der Ausbildung im Sanitätsdienst entfällt. Dazu hat sich im Vorfeld dieses Rundschreibens die ständige Konferenz der Landesärzte vor dem Hintergrund von publizierten Komplikationen und Zwischenfällen sowie der neusten S1-Leitlinie 'Prähospitales Atemwegsmanagement' der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) mit dem Einsatz der epiglottischen Atemwegshilfen (EGA) befasst.

Diese S1-Leitlinie macht für mögliche juristische Auseinandersetzungen Vorgaben. In der Leitlinie wird gefordert, dass beim Einsatz von EGA (sowohl Larynxtubus als auch Larynxmaske) eine Mindestzahl von 45 EGA-Einlagen am Patienten unter kontrollierten klinischen Bedingungen und Supervision, notwendig sind. Ein Training am Übungsphantom ist allein nicht ausreichend.

Dieses Schreiben ist zum Teil bei den Gliederungen bekannt.

Bisher war die Ausbildung am Larynxtubus bei uns jeweils in der Ausbildung zum Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst sowie in der Ausbildung zum Wasserretter Bestandteil.

Da es im Gesamtverband BRK dazu teilweise unterschiedliche Vorgehensweisen gab, fand am 10.07.2019 eine gemeinschaftsübergreifende, finale Abstimmung im BRK, zu diesem Thema statt.

In dieser Abstimmung wurde final für das Bayerische Rote Kreuz Folgendes festgelegt:

Auszug aus dem beiliegendem Rundschreiben 04-2019: [1]

1. Die in der S1-Leitlinie 'Prähospitales Atemwegsmanagement' formulierten Kompetenzanforderungen bezüglich des extraglottischen Atemweges können durch keine der nachstehend aufgeführten Ausbildungen sicher und reproduzierbar erreicht werden.

2. Für die Teilnehmer der Sanitätsdienstausbildung (incl. Wasserrettung) und die Absolventen der Grundausbildung Notfallmedizin der Bergwacht Bayern werden für die Zukunft folgende Ausbildungsinhalte vereinbart:

Begründung:

Die Beutel-Masken-Beatmung sowie die Verwendung von Guedel- und Wendltubus können gut an den gebräuchlichen Phantomen geübt werden. Die Einlage eines extraglottischen Atemweges hingegen kann nicht adäquat an allen Phantomen trainiert werden. Eine patientenferne Ausbildung führt daher nach derzeitiger Datenlage nicht zu einem entsprechenden Kompetenzlevel bezüglich der Larynxmaske. Für den Larynxtubus wird mittlerweile aufgrund des völlig fehlenden Einsatzbereiches in der klinischen Routine zu Recht angezweifelt, ob das erforderliche Kompetenzniveau selbst im Rahmen eines Klinikpraktikums überhaupt erworben werden kann.

Ab sofort ist die Ausbildung am Larynxtubus aus allen Ausbildungsbereichen in der Wasserwacht-Bayern herauszunehmen. Zudem ist der Larynxtubus ab sofort in der Wasserwacht Bayern nicht mehr einzusetzen.

Im Moment werden die Ausbildungsunterlagen in der Wasserwacht-Bayern diesem Umstand angeglichen. Mit einer Vorlage der neuen Unterlagen ist bis zum Herbst dieses Jahres zu rechnen.

Sollten Einzelne in der Wasserwacht-Bayern dennoch EGA einsetzen wollen, tun sie dies auf eigenes Risiko und müssen die Voraussetzungen gem. den Beschreibungen aus Absatz 1 dieses Infobriefes erfüllen. Zudem ergeht der Hinweis der medizinisch Verantwortlichen der Rotkreuz-Gemeinschaften, dass jeder selbst im Einzelfall darlegen muss, wie er das erforderliche Kompetenzniveau erreicht hat. Die bisherige Ausbildung beim Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst sowie dem Modul I der Wasserretterausbildung führen nicht zu diesem Kompetenzniveau.

Die Wasserwacht-Bayern bittet um Beachtung und sofortige Umsetzung dieses Infobriefes.

Mit kameradschaftlichen Grüßen

 

gez.

gez.

gez.

Andreas Dietz

Willi Hackelsperger

Veronika Bauer

Technischer Leiter

stv. Technischer Leiter

Bildungsbeauftragte

Wasserwacht-Bayern

Wasserwacht-Bayern

Wasserwacht-Bayern

Literatur

[1]

BRK Landesgeschäftsstelle - 04/2019, Rundschreiben vom 2010-07-22: Festlegungen zur Umsetzung Beatmung nach Wegfall des Larynxtubus.

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Wasserwacht-Bayern - Infobrief 19/2019, Rundschreiben vom 2019-07-23: Wegfall Larynxtubus aus der Ausbildung in der Wasserwacht.

Diese Seite wurde am 2021-08-16 19:34 erstellt.

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