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Virtuelle San-Arena Erlangen

Sanitätsausbildung: Kreislaufstörungen - Aufbau und Funktion von Herz, Gefäßen und Blut

Aufbau von Herz, Gefäßen und Blut

Aufbau Kreislauf

 

 

Blutfluss

Das Blut gelangt über die obere und untere Hohlvene in den rechten Vorhof, strömt durch die Trikuspidalklappe in die rechte Kammer, wird von dort durch die Pulmonalklappe in die Lungenarterie gepumpt.

In der Lunge wird das Blut mit Sauerstoff angereichert und Kohlendioxyd eliminiert.

Das Blut fließt dann über vier Lungenvenen in den linken Vorhof.

Durch die Mitralklappe gelangt es in die linke Herzkammer, um dann durch die Aortenklappe über die Aorta in den Körperkreislauf gepumpt zu werden.

Aufbau Herz

Aufbau des Herzens

Das Herz ist ein Hohlmuskel.

Es befindet sich etwa in der Mitte Brustkorbes im Mittelfellraum.

Die Spitze des Herzens ist nach links vorne gerichtet und liegt auf dem Zwerchfell auf.

Die Größe entspricht etwa der Faust des betreffenden Menschen und ist alters- und leitungsabhängig (ca. 300 g bis 500 g).

Die Herzscheidewand trennt das Herz in eine rechte und linke Hälfte.

Jede Hälfte besteht aus einem Vorhof und einer Kammer.

Zwischen den Vorhöfen und Kammern befinden sich Segelklappen (rechts: Trikuspidalklappe, links: Bikuspidalklappe oder Mitralklappe)

An den Austrittsöffnungen der Kammern zu den Arterien befinden sich Taschenklappen (rechts: Pulmonalklappe, links: Aortenklappe)

Die Klappen verhindern ventilartig den Rückstrom des Blutes und bestimmen die Fließrichtung.

Die Herzkranzgefäße versorgen das Herz selbst mit Blut.

Aufbau Gefäße

Aufbau Gefäße

Venen

 

Arterien

  • führen Blut zum Herzen hin

  • dünnwandig, elastisch

  • Durchmesser nicht regulierbar'

  • Gefäße des Niederdrucksystems (RR 5 mmHg)

  • Venenklappen verhindern Rückfluss

  • ca. 75 Prozent der Blutgefäße

 

  • führen Blut vom Herzen weg

  • dickwandig, muskulös

  • Durchmesser regulierbar'

  • Gefäße des Hochdrucksystems (RR 120 mmHg)

  • haben keine Klappen

  • ca. 20 Prozent der Blutgefäße

Im Alter und bei einem schlechten Lebensstil verkalken die Gefäße, das heißt an den Wänden bilden sich Ablagerungen, die das Gefäß starr machen. Schlimmstenfalls können die Ablagerungen sich lösen und als Thrombus ein Gefäß verstopfen.

Aufbau Kapillaren

Aufbau Kapillaren

Durch seine feine Verästelung erzielt das Kapillarnetz einen großen Gesamtquerschnitt (etwa 800-mal größer der Querschnitt der Aorta) und die Blutströmung verlangsamt sich auf 0.3 Millimeter pro Sekunde (Aorta: 320 Millimeter pro Sekunde).

 

Aufbau Blut

  • A) flüssige Bestandteile (55 %)

    • 1) Wasser (50 %)

    • 2) Eiweiß, Fett, Mineralstoffe, ... (5 %)

  • B) feste Bestandteile (45 %)

    • 3) Blutplättchen - Thrombozyten (2 %)

    • 4) weiße Blutzellen - Leukozyten (3 %)

    • 5) rote Blutzellen - Erythrozyten (40 %)

Funktion von Herz, Gefäßen und Blut

Funktion von Herz, Gefäßen und Blut 1

Funktion Herz

Die Funktion des Herzens einschließlich Reizleitungssystem wird im Seminar Herz-Lungen-Wiederbelebung im Detail besprochen.

Funktion Kapillaren

Das weit verzweigte Kapillarnetz ermöglicht den Gas- und Stoffaustausch zwischen dem Blut und dem umliegenden Gewebe. So können beispielsweise Sauerstoff, Nährstoffe, Stoffwechselprodukte, Wasser und anorganische Ionen vom Blut in den Zwischenraum zwischen Geweben/Zellen (Interstitium) wandern und umgekehrt. Ausnahme bilden Blutkörperchen und große Eiweißkörper, für sie ist die Wand der feinen Gefäße zu dicht.

An den Wänden der feinen Gefäße wird filtriert und resorbiert. Rund 20 Liter werden täglich ins Interstitium abfiltriert, wovon etwa 18 Liter in die Kapillaren und Venolen resorbiert werden. Die verbleibenden zwei Liter gelangen über Lymphwege (Lymphsystem) zurück ins Blut.

Funktion von Herz, Gefäßen und Blut 2

Kreislauf in Zahlen - Puls

Normale Werte ohne körperliche Belastung

Neugeborenes

140 1/min

Vorschulkind

120 1/min

Kind

90 1/min

Erwachsener

60 bis 80 1/min

Pathologische Werte

Siehe auch Praxisanleitung Pulskontrolle bewerten.

Kreislauf in Zahlen - Blutdruck

Normale Werte ohne körperliche Belastung

Alter

systolisch in mmHg

diastolisch in mmHg

Neugeborenes

65 - 75

45

Vorschulkind

80 - 100

60

Schulkind

100 - 115

70

Kind

100 - 130

70 - 75

Erwachsener

120 - 140

75 - 80

Pathologische Werte (Erwachsener)

Bewertung

systolisch in mmHg

diastolisch in mmHg

milde Hypertonie

140 - 159

90 - 99

mittlere Hypertonie

160 - 169

100 - 109

schwere Hypertonie

> 180

> 110

Siehe auch Praxisanleitung Blutdruckmessung bewerten.

Das Messen des Blutdruckes ist Thema des Trainings Blutdruckmessung.