Praxisanleitung: Seitenlage herstellen

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Praxisanleitung: Seitenlage herstellen

 

Bewusstlose sind nach Ausfall der Schutzreflexe durch das Eindringen von Erbrochenem, Blut oder Schleim in die Luftwege gefährdet. Sie sind deshalb in die stabile Seitenlage zu bringen. In der Seitenlage können Blut und Erbrochenes abfließen und die Atemwege sind frei.

Zur Prophylaxe sollten auch bewusstseinsgetrübte Patienten in die stabile Seitenlage gebracht werden, sofern sie dies tolerieren. [1]

Indikation

Material

-

Durchführung

Die folgenden Durchführungsvorschläge beschreiben die Technik in Abhängigkeit des Alters und der Unterlage des Patienten und von der Qualifikation der Helfer:

Anmerkungen

Bei bewusstlosen Patienten, die über Atmung und Kreislauf verfügen, besteht keine Kontraindikation. Der Schutz der Vitalfunktion Atmung muss höher bewertet werden als mögliche Zusatzschäden zum Beispiel bei Frakturen durch die Drehung in die Seitenlage.

Erkannte Frakturen bei Traumapatienten behutsam (gegebenenfalls von weiterem Helfer) mitführen. Bei begründetem Verdacht einer Halswirbelsäulenbeteiligung muss ein zweiter Helfer den Kopf ohne Zug achsengerecht in Drehrichtung mitführen.

Bei Thoraxverletzungen sollte der Patient auf die verletzte Seite gedreht werden, damit eine ungestörte Mechanik der gesunden Seite erhalten bleibt.

Brillen sollten vor Herstellung der Seitenlage abgenommen werden, um Sachschäden zu vermeiden und die Verletzungsgefahr für den Patienten zu minimieren.

Beim Einsatz einer Sauerstoffmaske ist eine fortlaufende Beobachtung erforderlich, da die Maske, auch in stabiler Seitenlage, ein Reservoir für Erbrochenes und damit ein Aspirationsrisiko darstellen könnte.

Ein bereits angelegter HWS-Immobilisationskragen (Stifneck, XCollar) wird nach Durchführung der Maßnahme vorsichtig entfernt, um freie Atemwege sicher zu stellen (siehe Chefarztdirektive Seitenlage / Immobilisationskragen).

 

Bewusstlose oder bewusstseinsgetrübte Säuglinge und Vorschulkinder bis zum Alter von drei Jahren werden nicht in die 'normale' stabile Seitenlage gebracht, sondern auf den Bauch gelegt.

Wirkungsweise

Literatur

[1]

Hündorf, Hans P. / Lipp, Roland / Lipp, Steffen / Veith, Johannes (Hg.): LPN-San: 4. Aufl.Edewecht / Wien: 2018, 4.10.1 Lagerung bei Störungen des Bewusstseins, Seite 171.

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Deutsches Rotes Kreuz (Hg.): Leitfaden Sanitätsausbildung (2009): 5. Aufl.Berlin: 2018, Praxisanleitungen 'P07: Stabile Seitenlage (im Sanitätsdienst)'.

Diese Seite wurde am 2022-08-06 20:05 erstellt.

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