Virtuelle San-Arena Erlangen

Kenndaten

Fachgebiete

• I - Internistischer Notfall 

Notfallarten

• Vergiftung - Alkohol (Somnolenz) 

Körperregionen

• allgemein 

Körperteile

• allgemein - Vergiftung

Spiel

Darstellung

• riecht nach Alkohol (Mund mit Schnaps ausspülen) 

Rolle

• sitzt 

• versucht immer wieder erfolglos aufzustehen 

• ist sehr unruhig 

• verhält sich gegenüber Helfern sehr abweisend 

Befund

Bewusstsein

• Lage: orientiert 

• Schmerzen: ohne Befund 

• Pupillen: ohne Befund 

Atmung

• Lage: ohne Befund 

• Frequenz: ohne Befund 

• Rhythmus: ohne Befund 

• Geräusch: ohne Befund 

• Bewegung: ohne Befund 

Kreislauf

• Lage: ohne Befund 

• Frequenz: ohne Befund 

• Rhythmus: ohne Befund 

• Blutdruck: ohne Befund 

• Blutsauerstoff: ohne Befund 

• Blutzucker: ohne Befund 

• Temperatur: ohne Befund 

Erkrankungen

• Alkoholvergiftung 

Verdachtsdiagnose

• Alkoholvergiftung 

Maßnahmen

Lagerung

Rückenlage - Standard

Hilfeleistungen

• Patienten auffordern sitzen zu bleiben  (EH)

• Vitalfunktionen überprüfen  (EH)

• Notfallanamnese durchführen  (San)

• gegebenenfalls Anamnese mit geschlossenen Fragen (ja/nein Fragen) erheben  (San)

• Rettungsdienst nachfordern  (San)

• Wärmeerhalt sicherstellen  (EH)

• Sauerstoff anbieten  (San)

• Blutzuckerschnelltest durchführen  (RD)

• Vitalfunktionen überwachen  (San)

• Maßnahmen dokumentieren und weitergeben  (EH)

• Patienten auf Trage helfen und lagern  (San)

• Patienten ins Fahrzeug verbringen  (RD)

• durchgeführte Maßnahmen kontrollieren  (RD)

• Monitoring anschließen  (RD)

• Transport durchführen  (RD)

Abdeckung

Notfallarten

• Vergiftung - Alkohol (Somnolenz) 

Material

Ausrüstung

• Sauerstoffgerät  (San)

Requisiten

• Schnapsflasche 

Notfalldarstellung

• Flasche mit stark riechendem Schnaps 

Anmerkungen

alkoholisierter Patient

Auch der Betrunkene ist ein Kranker, je nach Gefährdung ein Notfallpatient. Die Helfer sind nicht berechtigt, 'nur Betrunkenen' nicht zu helfen oder eine Versorgung und Transport zu unterlassen. Begleitverletzungen und Mischintoxikationen sind zu bedenken.

Aufgrund des Alkoholabbaues in der Leber kann der Blutzuckerwert auch bei einem zuvor gesunden Patienten rapide abfallen. Bei Kindern mit Alkoholvergiftung muss stets von einer bedrohlichen Hypoglykämie ausgegangen werden.

Im Freien aufgefundene Betrunkene sind häufig unterkühlt. Aufgrund der Weitstellung der peripheren Gefäße kühlen alkoholisierte Patienten deutlich schneller aus. Bereits kurze Zeiten im Freien können zu einem deutlichen Abfall der Körperkerntemperatur führen. Daher sind eine Temperaturmessung und der Schutz vor weiterer Auskühlung obligate Verfahren.

Die gleichzeitige Aufnahme von Alkohol und anderen zentral dämpfenden Substanzen wie Drogen oder Medikamente kann die Wirkung des Alkohols verstärken.

Bei chronischem Alkoholmissbrauch führt ein Abfall des Alkoholspiegels zu Entzugserscheinungen.

Bei stark alkoholisierten Patienten kann es sinnvoll sein, bei der Erhebung der Anamnese geschlossene Fragen zu verwenden, die der Patient mit Ja oder Nein beantworten kann.

Vergiftung mit Ethanol

(Giftklasse: Drogen)

Ethanol ist der Alkohol (C2H5OH) im gebräuchlichen Sinne des Wortes. Er wird durch alkoholische Gärung oder synthetisch aus Azetylen beziehungsweise Äthylen gewonnen.

Ethanol wirkt schädigend auf das zentrale Nervensystem.

Zustände, die nach Alkoholgenuss über ein euphorisches Stadium und einen beschwingten Rauschzustand hinausgehen, bezeichnet man als Alkoholvergiftung.

Giftaufnahmewege

• Magen-Darm-Trakt (oral)

Symptome

• ab 0.25 Promille: euphorische Stimmung, gesteigertes Selbstvertrauen

• ab 0.4 Promille: geringe Gangstörungen, eingeschränktes Gesichtsfeld

• ab 0.6 Promille: geringe Sprachstörungen, verlängerte Reaktionszeit

• ab 1 Promille: mäßiger Rausch, Enthemmung, Sprachstörungen, Gangunsicherheit

• ab 2 Promille: starker Rausch, Gleichgewichtsstörungen, lallende Sprache, eingeschränkte Schmerzwahrnehmung, Lethargie

• ab 3 Promille: Bewusstseinstrübung, Bewusstlosigkeit, Inkontinenz, Temperaturregulationsstörung, Amnesie

• ab 4 Promille: Koma, Lebensbedrohung durch Verlegung der Atemwege, fehlende Schutzreflexe, zunehmende Atemdepression

• ab 5 Promille: Tod durch Atemstillstand und Kreislaufversagen

Maßnahmen

Neben den Basismaßnahmen bei Vergiftungen sind keine speziellen Maßnahmen möglich.

Glossar

Somnolenz

Benommenheit mit abnormer Schläfrigkeit als leichtere Form der Bewusstseinstrübung mit Erweckbarkeit und mit meist nicht vollständiger Erinnerungslücke zum Beispiel bei einem akutem hirnorganischen Prozess, oder als Folge einer Vergiftung.