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Virtuelle San-Arena Erlangen

Praxisanleitung: Beatmung durchführen

Die Beatmung dient der Unterstützung oder dem Ersatz unzureichender oder nicht vorhandener Spontanatmung. Ihre lebenserhaltende Funktion ist zentraler Bestandteil in der Notfallmedizin, vor allem im Rahmen einer Herz-Lungen-Wiederbelebung. Es wird unterschieden zwischen der kontrollierten Beatmung und der assistierten Beatmung. Der Begriff Beatmung wird im Sanitätsdienst und Rettungsdienst verwendet, in der Ersten Hilfe spricht man von der Atemspende. [1]

Indikation

Material

Durchführung

Die folgenden Durchführungsvorschläge beschreiben die Maßnahme mit einem Beatmungsbeutel für unterschiedliche Atemwegssicherungstechniken:

Anmerkungen

Beatmung im DRK Sanitätsdienst

DRK Empfehlung vom 5. Juni 2023

Auf Grundlage der Ergebnisse aktueller Untersuchungen wird nun empfohlen, die Atemspende beim Kreislaufstillstand im Sanitätsdienst initial entweder mittels Beutel-Maskenbeatmung oder mittels einer SGA zu beginnen. Sollte mit einer dieser Maßnahmen keine ausreichende Beatmung sichergestellt werden, soll jeweils die Alternative zur Anwendung gelangen. Als Supraglottische Atemwegshilfen (SGA) werden jetzt primär die i-gel Larynxmaske sowie weitere Larynxmasken der 2. Generation mit Drainagekanal empfohlen. Die Anwendung soll im Rahmen der Sanitätsdienstausbildung geschult und erlernt werden. [2]

Ablaufschema

Zur Verbesserung der Versorgung von Patientinnen mit Herz-Kreislauf-Stillstand soll im Sanitätsdienst des DRK folgendes Ablaufschema angewendet werden: [3]

Abbildung: Beatmung im DRK Sanitätsdienst

Allgemeine Hinweise

Entsprechend geschulten Sanitäter*innen steht neben der Beutel-Maske-Beatmung auch die Möglichkeit offen, eine SGA einzulegen und darüber zu beatmen: [4]

Wissenschaftlicher Hintergrund

Bei der Reanimation haben hochwertige Thoraxkompressionen und die Verwendung eines AED weiterhin Vorrang. Im Rahmen der Reanimation im Sanitätsdienst kommt in zweiter Priorität der Sicherstellung einer bestmöglichen Beatmung mit einer ausreichenden Oxygenierung und Belüftung eine besondere Bedeutung zu.' Es konnte gezeigt werden, dass im Vergleich zur Beutel-Maske¬Beatmung (Beutel-Maske-Ventilation/BMV) unter Einsatz einer supraglottischen Atemwegshilfe (SGA) der 2. Generation auch unerfahrene Anwendende in der Lage waren, erfolgreicher zu beatmen. Daher erscheint, in Abhängigkeit von den Fähigkeiten der Sanitätskraft, ein schrittweises Vorgehen mit initialem Einsatz der BMV oder einer SGA mit einem Wechsel auf das alternative Verfahren bei ineffektiver Beatmung (z. B. fehlende Brustkorbbewegungen, fehlende Dichtigkeit, erhöhter Atemwegswiderstand) als sinnvoll, um eine bestmögliche Beatmung zu erreichen. [5]

Sauerstoffzufuhr

Die Sauerstoffkonzentration der Beatmungsluft hängt entscheidend von der angewendeten Technik ab:

Beatmungstechnik

Sauerstoffkonzentration

Atemspende (Mund-zu-Nase-Beatmung)

17 %

Beutelbeatmung

21 %

Beutelbeatmung mit 15 Liter Sauerstoff pro Minute

35 %

Beutelbeatmung mit 15 Liter Sauerstoff pro Minute und Reservoir

90 %

Beutelbeatmung mit Demand-Ventil

100 %

Literatur

[1]

Wikimedia Foundation Inc.: Beatmung(abgerufen 2018-09-12).

[2]

Deutsches Rotes Kreuz e.V. - DRK-Generalsekretariat: Neue Empfehlung: Beatmung und erweiterte Atemwegssicherung beim Kreislaufstillstand im Sanitätsdienst(abgerufen 2024-03-24).

[3]

Deutsches Rotes Kreuz (Hg.): DRK Leitfaden Sanitätsdienstausbildung (2023): Berlin: 2023, Zusatzmodule 'ZM.2: Skills Supraglottische Atemwegshhilfen - Ablaufschema, Seite 2.

[4]

Deutsches Rotes Kreuz (Hg.): DRK Leitfaden Sanitätsdienstausbildung (2023): Berlin: 2023, Praxisanleitungen 'P ZM-2: Supraglottische Atemwegshhilfen - Allgemeine Hinweise', Seite 1.

[5]

Deutsches Rotes Kreuz (Hg.): DRK Leitfaden Sanitätsdienstausbildung (2023): Berlin: 2023, Zusatzmodule 'ZM.2: Skills Supraglottische Atemwegshhilfen - Wissenschaftlicher Hintergrund, Seite 2.