Kenndaten

Fachgebiete

• C - Chirurgischer Notfall 

Notfallarten

• Bisswunde - Hund (Gesicht) 

Körperregionen

• Kopf 

Körperteile

• Gesichtsschädel - Verletzung rechte Wange

• Oberkiefer - Verletzung Mund

• Unterkiefer - Verletzung

Spiel

Darstellung

• Bisswunde ins Gesicht 

Rolle

• steht 

• klagt über Schmerzen im Wundbereich im Gesicht 

• ist sehr aufgeregt 

• kann sich Hundeattacke nicht erklären 

Befund

Bewusstsein

• Lage: orientiert 

• Schmerzen: mäßig 

• Pupillen: ohne Befund 

Atmung

• Lage: ohne Befund 

• Frequenz: ohne Befund 

• Rhythmus: ohne Befund 

• Geräusch: ohne Befund 

• Bewegung: ohne Befund 

Kreislauf

• Lage: ohne Befund 

• Frequenz: ohne Befund 

• Rhythmus: ohne Befund 

• Blutdruck: ohne Befund 

• Blutsauerstoff: ohne Befund 

• Blutzucker: ohne Befund 

• Temperatur: ohne Befund 

Verletzungen

• Bisswunde im Gesicht durch großen Hund 

Verdachtsdiagnose

• Hundebiss im Gesicht 

Maßnahmen

Lagerung

Sitzende Lage

Hilfeleistungen

• Eigenschutz durch Situationsanalyse sicherstellen  (EH)

• Patienten auffordern sich hinzusetzen  (EH)

• Patienten beruhigen  (EH)

• Vitalfunktionen überprüfen  (EH)

• Notfallanamnese durchführen  (San)

• Bisswunden im Gesicht in Augenschein nehmen)  (EH)

• Rettungsdienst nachfordern  (San)

• Bisswunden im Gesicht mit Infusionslösung / Leitungswasser spülen  (San)

• Bisswunden im Gesicht keimfrei abdecken  (EH)

• Patienten betreuen und aufklären  (EH)

• Wärmeerhalt sicherstellen  (EH)

• Vitalfunktionen überwachen  (San)

• Maßnahmen dokumentieren und weitergeben  (EH)

• Patienten ins Fahrzeug bitten  (RD)

• Monitoring anschließen  (RD)

• Transport durchführen  (RD)

Abdeckung

Notfallarten

• Bisswunde - Hund (Gesicht) 

Material

-

Anmerkungen

Bisswunden

Bisswunden bergen immer ein erhöhtes Infektionsrisiko. Durch den Biss werden Erreger aus Mundhöhle in den Körper des Patienten übertragen. Hinzu kommt, das der Wundbereich, abhängig von der Größe des Aggressors, oft gequetschtes Gewebe aufweist und somit eine geringere Widerstandsfähigkeit besitzt. Die Verletzungsmuster reichen von oberflächlichen Schürf-, Riss- und Quetschwunden bis zu Ablederung mit erheblichen Substanzverlust, einschließlich Knochenbeteiligung.

Das Infektionsrisiko wird zum einen von Art und Ort der Wunde, zum anderen vom Verursacher geprägt. Bisswunden mit erhöhtem Infektionsrisiko sind tiefe Wunden (Katzen), verschmutzte Wunden, Wunden mit starker Gewebezerstörung sowie Wunden an Händen, Füßen, im Gesicht, an den Genitalien und im Bereich von Knochen, Gelenken und Sehnen.

Auch Menschenbisse bergen ein erhöhtes Infektionsrisiko und werden nach Sexualdelikten, Kindesmisshandlungen, körperlichen Auseinandersetzungen ('Abwehrbisse'), aber auch nach einvernehmlichen sexuellen Handlungen beobachtet.

Um die Gefahr von Infektionen zu reduzieren, ist die Bisswunde vor der normalen Wundversorgung mit Infusionslösung oder Leitungswasser zu spülen.

Anschließend ist der Patient sofort einem Arzt vorzustellen, insbesondere auch um den Tetanusschutz überprüfen zu lassen.

Die noch vor wenigen Jahrzehnten fast immer tödlich verlaufende Infektion mit Tollwut spielt heute keine Rolle mehr. Deutschland gilt heute als tollwutfrei. Der letzte Tollwutfall in Deutschland trat 2006 bei einem Fuchs auf.